profilm.de Zeitzeugenberichte Zusammenfassung

Kurt Schellhammer im 2. Weltkrieg
Kurt Schellhammer als Oberfähnrich der Infanterie 1941
(das Bild ist wie im Original seitenverkehrt)
Fritz Schellhammer als Leutnant der Grenadiere
Fritz Schellhammer als Grenadier-Leutnant
(das Bild ist wie im Original Seitenverkehrt)

Brief an Kurt Schellhammer von Bruder Fritz, 04. August 1940

                      4. August.40

Lieber Kurt!

      Vielleicht hast Du den Brief, den ich Dir von hier
aus schrieb, gar nicht erhalten. Ich schickte ihn nämlich
nach Stuttgart. Inzwischen habe ich erfahren, Du seist
jetzt in Straßburg. Vielleicht bist Du jetzt auch schon
weiter. Für den Fall, daß Du noch dort in der Nähe
bist, will ich Dir mitteilen, daß ich voraussichtlich in
14 Tagen zu Hause sein werde. Vielleicht ist es Dir möglich,
auch kurz heim zu kommen. Natürlich ist mein Urlaub
noch keineswegs sicher, kann noch viel dazwischen
kommen. Wie lang er dauern wird, weiß ich auch noch nicht
(neun oder 16 Tage). Immerhin wäre es möglich, daß wir
uns treffen könnten. Vielleicht bekommt auch Hans mal
Urlaub.
       Sonst gibts bei mir nichts Neues. Wir sind immer
noch am gleichen Platz. Zur Zeit mache ich Rechnungs-
führerdienst, da dieser auf Urlaub ist. Wenn er zurück=
kommt, soll ich gleich fahren, damit ich ihn nachher
ganz ablösen kann. Die Arbeit ist nicht allzu groß, sauber
und man ist dabei ziemlich unabhängig. Vorläufig wäre
das also garnicht weg zu werfen.
       Wie geht es Dir? Was für Aufgaben uns Aussichten
hast Du in Straßburg? Hat übrigens der Kampf dieser
Stadt arg zu gesetzt?
       Hoffentlich treffen wir uns in Bälde irgendwo.
Da könnten wir uns dann viel erzählen. Daß ich mich
auf die Heimat freue, kannst Du Dir denken.

              Sei inzwischen hrzl. gegrüßt von
                     Deinem Fritz.

         
             
                   


© Horst Decker


     


ausgewählte Bücher zum Thema Gefangenenlager in Frankreich