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Brief aus dem US Gefangenenlager Soisson bei Reims/Frankreich,
geschrieben am 3. Januar 1946 an Ehefrau in Frankfurt/Main

Soisson 3.1.46

Meine liebste Mutsch, lb. Volkerlein, lb. Eltern!
Schon wieder ist eine Woche vorüber gegangen und
damit schon ein Stückchen näher der Freiheit.
Diese Woche ging für mich recht eintönig,
keine Karte, kein Brief, es sieht gerade aus,
als hätte de Heimat uns vergessen, aber
trotzdem weiß ich, daß Eure Gedanken
ständig bei uns weilen, wie die unseren
bei Euch sind. Die Post läft zwar sehr
lange, ich glaube, bis das erst einmal
richtig in Ordnung kommt, sind wir schon
wieder bei Euch. Schreibt also bitte täglich oder mehr,
es ist unsere einzige Verbindung.
Der Winter ist nun vorüber, ausser einigen kalten
Tagen, das war alles, was wir verspürten. Seit
einigen Tagen regnet es nun unaufhörlich.
Es folgt noch eine Karte. Herzliche Grüsse und Küsse Kurt

© Horst Decker


 


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