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Postkarte aus dem französischen Kriegsgefangenenlager Epinal (Vogesen - ist eine Adresse des Lagers Pouxeux), geschrieben am 13. November 1946 an Ehefrau in Frankfurt/Main

13.11. Ihr Lieben! Für Eure lb. Briefe vom 16., 20. u. 27.10.
danke ich Euch herzlichst; na das mit dem Rad
ist ja ein tolles Stückchen, so eine Gemeinheit, ich
machte schon Pläne für kommende Ausflüge, nun
ist alles vorbei. Mit dem Zimmer ist es auch komisch,
komme ich, so ist die Wohnung voll und so kommen
sie mit 3 Personen. Ich habe zwar Hoffnung, daß ich
bald bei Euch eintreffen werde, doch was wäre
alles ohne die Hoffnung. Mit einer Wohnung für
uns wird es zwar schlecht aussehen bei diesem
Mangel. Möbel sind dann eine Kleinigkeit,
ich kenne einen isenburger Kameraden, der
dort eine Möbelschreinerei hat und schon
beim Ami berichtete, daß bei ihnen Hochbetrieb
sei! Du berichtest was im Radio gesagt wurde, wer
hat denn den Apparat? Hier geht es uns
einigermaßen gut, mit dem Essen kommt
man aus, oft gibt es was zu kaufen, so geht
es immer noch. Was ist eigentlich mit Hans
Wagner los, ich bekomme keine Post mehr,
obwohl ich öfters schon geschrieben habe, kannst
Du nicht einmal nachforschen? Wohin ist Dr. Frehn
damals gefahren, nach Aachen o. Celle?
Mit herzlichsten Grüssen und Küssen Euer Kurt u. Papi

© Horst Decker


   


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