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Brief aus Ungarn an Ehefrau in Frankfurt/Main, 2. Dezember 1944

Die Truppe, der Dr. Schneider angehört, hatte sich wegen den anrückenden englischen Truppen aus der französischen Somme-Region zurückgezogen und wurde von dort an die Grenzregion Slowakei-Ungarn verlegt.
Mittlerweile ist sie auf dem Rückzug und in Ungarn angelangt.


O.U. d. 2.XII.44

Liebstes Frauchen!
Auf daß Du nicht sagst, Dein Mann
hätte Dich an Hand der Briefzahl doch
an einem Tage vergessen, sollst Du mal
gleich ein kleines Päckel haben, daß Dir
wenigstens einige kleine Wünsche erfüllen
will. Es wird halt jeder etwas darin fin-
-den, aber nur bescheiden wenig. Almute
kommt freilich etwas kurz weg. Aber das nö-
-tige muß sie dann eben durch Dich als
gute Mutti erhalten.
Liebling, ist's da sehr schlimm, wenn ich
heute abend solch kleinen Bogen nur be-
-schreibe und Dir nur guten Empfang wün-
-sche? Dann aber sollst Du auch 'als ein-
-verstanden' zu mir kommen, ganz nahe
wollen wir einander sein und uns glücklich
liebkosen und viele innige Küsse geben. So
grüße ich Dich u. unser Lüttes recht lieb
                                Dein Wolf

© Horst Decker





     




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