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Militärlieder mit christlichem Bezug.



Es gab nicht nur Kirchenlieder, deren Inhalt patriotisch und kriegsmäßig eingestimmt waren, sondern auch militärische Lieder, in denen auf die Hilfe Gotts vertraut wird, den Feind (mit identischem religiösen Glauben) zu vernichten, bzw. sich für das Vaterland im Sinne einer angeblich göttlichen Vorhersehung zu opfern.
Der Staat nutzte damit die religiöse Grundeinstellung des Volkes aus, in dem er vorgab, dass Religion und Staat das gleiche Ziel verfolgten und somit die Unterordnung unter die Kirche gleichbedeutend einer Anerkennung aller staatlichen Ansprüche ist.
Regelmäßig befinden sich in diesen Liederbüchern daher auch bekannte Kirchenlieder, wie zum Beispiel: 'Großer Gott, wir loben dich', 'Nun danket alle Gott' und die Weihnachtslieder 'O du fröhliche, o du selige', 'O Tannenbaum', 'Stille Nacht'

ab hier der Original-Texte

Liederbuch des Kaiser Franz Garde Grenadier Regiment Nr. 2, stationiert in Berlin



Lied 32
Das schönste Lied wir singen, der erste Sang soll klingen der Infanterie zum Preis; des Heeres Kern im Kriege, erfocht sie stolze Siege, sie trägt mit Recht des Ruhmes Lorbeer-Reis! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Sie trägt mit Recht des Ruhmes Lorbeer-Reis! Hurra!
Vor deutschen Musketieren wird stets den Mut verlieren der größte Kriegesheld. Wo unsre Büchse knallet, der Hurraruf erschallet, da räumt der Feind das weite Kampfesfeld! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Uns kennt die ganze Welt! Hurra!
Wir schießen auf die Scheibe zu ernstem Zeitvertreibe mit immer kaltem Blut; und winkt man mit der Stange, so wird uns doch nicht bange, der nächste Schuß sitzt sicher wieder gut! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Sitzt sicher wieder gut! Hurra!
Wir schießen auch im Ernste auf der Kolonnen fernste, scheint sie auch noch so klein. Dann stürzen wir nach vorne in deutschem Kampfeszorne und siegesfroh bis in des Feindes Reih'n. Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Bis in das Feindes Reih'n. Hurra.
Die Kavall'rie mag kommen, sie wird aufs Korn genommen schon über 1000 Schritt! Und sollt' sie attackieren, das wird uns nicht genieren, manch' Schlachtroß stürzt, und auch sein Reiter mit! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Und auch sein Reiter mit! Hurra!
Kommt Artill'rie gefahren, so mag sie Gott bewahren vor Kugeln rund und spitz! Laßt sie sich nur verstecken und hinter Schilden decken, mit Hurra drauf, wir haben das Geschütz! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Wir haben das Geschütz! Hurra!
Und hat es Gott beschlossen, so folg ich unverdrossen dem Rufe gen Walhall! Selbst in den fernsten Welten mein letzter Hauch soll gelten dem Vaterland! Hoch Deutschland überall! Hurra, hurra, hurra, hurra, hurra! Hoch Deutschland überall! Hurra!


Lied 35
Den König segne Gott, den er zum Heil uns gab; ihn segne Gott! Ihn schmücke Ruhm und Ehr', ihn flieh' der Schmeichler Heer, Weisheit steh' um ihn her, ihn segne Gott!
Geb' ihm lang Regiment, dem Land Fried' und Ruh', den Waffen Sieg, er ist gerecht und gut in allem, was er tut, ihm weihet Leib und Blut; ihn segne Gott!
Wie Kinder liebt er uns, ein Vater ist er uns, ist uns're Luft; wir sollen glücklich sein, das ist sein Wunsch allein, kann nur sein Herz erfreun; ihn segne Gott!
Auf bied're Sachsen hört, der Pflicht, dem König schwört, stets treu zu sein, Eintacht sei euer Pfand, ihm schwöret Hand in Hand, dann singt das ganze Land: ihn segne Gott!


Lied 36
Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte, drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, daß er bestände bis aufs Blut, den Zorn der freien Rede, daß er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde!
O Deutschland, heil'ges Vaterland! o deutsche Lieb und Treue! Du hohes Land! Du schönes Land! wir schwören dir aufs neue: Dem Buben und dem Knecht die Acht! der speise Kräh'n und Raben! So zieh'n wir aus zur Hermannsschlacht und wollen Rache haben.
Laßt klingen, was nur klingen kann, die Trommeln und die Flöten! Wir wollen heute Mann für Mann mit Blut das Eisen röten, mit Henkersblut, Franzosenblut - o süßer Tag der Rache! Das klinget allen Deutschen gut, das ist die große Sache!
Laß wehen, was nur wehen kann, Standarten weh'n und Fahnen! Wir wollen heut uns Mann für Mann zum Heldentode mahnen. Auf, fliege deutsches Siegspanier, voran dem kühnen Reihen! Wir siegen oder sterben hier den süßen Tod der Freien.


Lied 47
(Melodie: Hohenfriedberger Marsch)
Die Glocken erklingen heut mit hellem Schlag, denn heute ist des Vaterlandes Ehrentag, vom Giebel die Heimatsbanner wehn flatternd im Wind, künden laut wie wunderbar doch Gottes Fügungen sind. :,: Gott im Himmel hoch gib starken deutschen Mut, daß wir treu unserem Vaterlande seien bis aufs Blut, nicht Stürme fürchten, nicht Gefahren und auch nicht den Tod, das gewähr uns, o Herr, dann hat es schier keine Not.
In dröhnenden Wettern, blutigheißer Schlacht, da ward uns geboren unsers deutsches Reiches Macht; in Demut empfing des Reiches Kron, Strahlend im Glanz, Kaiser Wilhelm einst der Held, der greise Hohenzollernsohn. Gott im Himmel hoch hör unser heiß Gebet, womit still deutsche Jugend deine Gnade erfleht. Beschirme unser Reich, beschirme unsern Kaiser gut, und uns allen verleihe rechten treu deutschen Mut.


Lied 48
(Melodie: In einem kühlen Grunde)
Die Nacht spannt ihren Schleier auf Tal und Hügel aus, es ruht vom Schlachtgetümmel der müde Krieger aus.
Auf blutiger Erde liegend, die Waffen in der Hand, so träumt er von der Heimat, vom fernen Vaterland.
Er sieht die Eltern wieder, und weint vor Freud' und Lust, er drückt sein teu'res Liebchen entzückt an seine Brust.
Da plötzlich rollt die Trommel dumpf durch die stille Nacht, die Hörner rufen schmetternd das Heer zur neuen Schlacht.
Schnell springt er auf vom Lager, erhebt zu Gott den Blick - da kracht ein Schuß und blutend sinkt er auf's Gras zurück.
Auf seinen kalten Lippen erstirbt des Todes Laut, im Traum hat er die Heimat zum letztenmal geschaut.


Lied 58
Du schönes Land, das mich geboren, dir hab' ich Treue zugeschworen. :,: Mit Stolz mach' ich es laut bekannt: Du Anhalt bist mein Vaterland. :,:
Wie oft schon ist dir Ruhm erklungen, die Welten hat er oft durchdrungen, :,: denn heiß für dich in Lieb' entbrannt, ist,wer dich nennt sein Vaterland.:,:
Mag Treue rings und Glauben wanken, siegt überall der Trug der Franken, :,: ich halte fest der Liebe Band, denn Anhalt ist mein Vaterland. :,:
Dein Name wird mich in Gefahren vor Schimpf und Schande stets bewahren, .;. wenn alles weicht, halt ich noch Stand, denn Anhalt ist mein Vaterland. :,:
Und triff mich einst die Todeswunde, so halt' ich in der letzten Stunde :,: vertrauensvoll noch Gottes Hand, denn Anhalt ist mein Vaterland. :,:


Lied 125
Ich hab mich ergeben, mit Herz und mit Hand, dir Land voll Lieb und Leben, mein deutsches Vaterland!

Mein Herz ist entglommen, dir treu zugewandt, du Land der Freien, Frommen, du herrlich Hermannsland!

Ach Gott! tu erheben mein junges Herzensblut zu frischem, freud'gem Leben, zu freiem, frommen Mut!

Laß mich erwerben in Herz und in Hand, zu leben und zu sterben fürs heilge Vaterland!


Lied 151
Leb' wohl, teure Stadt, du traute Garnison, es bläst jetzt zum Abmarsch laut der Hörner helle Ton, Ade mein Feinsliebchen, denn heute ziehn wir ins Feld, um den deutschen Herd zu schützen und das Reich wie ein Held.

Die Feinde, sie nahen, drohend, kampfbereit; Herbei, Deutschlands Söhne, auf zu neuem blut'gen Streit. Was väterlich' Blut uns siegend als Besitz errang, das bedrohet heut' aufs neue Feindes Kriegstatendrang.

Gott wird mit uns sein und schützen immerdar, so wie einst den kühnen Flug vom siegreichen Aar. Zur Sonne fliege auf, du deutscher Aar im Stahlenglanz, neuer Lorbeer mög' dir blühen, fort und fort in den Kranz.

Kaiser, du uns führe! Treu bis in den Tod, mutig folgen die Kämpfer dir, stehn treu in der Not. Heil dir, du Fürst, du Herrscher, Majestät, bist du uns nah, ist der Sieg uns sicher, drum Marsch, Marsch, Hurra!


Lied 235
Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten, er waltet und haltet ein strenges Gericht, er läßt von den Schlechten nicht die Guten knechten, sein Name sei gelobt, er vergißt uns nicht.

Im Streite zur Seite ist Gott uns gestanden, er wollte, es sollte das Recht siegreich sein, da ward, kaum begonnen, die Schlacht schon gewonnen, du, Gott, warst ja mit uns, der Sieg, er war dein.

Wir loben dich oben, du Lenker der Schlachten, und flehen, mögst stehen und fernerhin bei, daß deine Gemeinde nicht Opfer der Feinde! Dein Name sei gelobt, o Herr, mach uns frei, Herr, mach uns frei.


© Horst Decker



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